Health Claims Verordnung
Die
Health-Claims-Verordnung sieht vor, dass Lebensmittel und Nahrungsergänzungen
nicht mit gesundheitlichen Aussagen beworben werden dürfen, die sie nicht haben.
Auf diese Weise soll die Health-Claims-Verordnung dem Verbraucherschutz dienen
und Unternehmen daran hindern, Produkte mit unbewiesenen Gesundheitsversprechen
zu vertreiben.
Zuviel zur schönen Theorie! Die Praxis sieht so aus:
immer
mehr Unternehmen mischen Vitamine und Mineralstoffe in ihre Produkte, um sie
als "gesund" zu vermarkten. Dies ist erlaubt, da viele Health Claims zu
Vitaminen und Mineralstoffen freigegeben wurden. So wird ein fett- und
zuckerreiches Produkt durch die Anreicherung mit Vitaminen zu einem
"gesunden" Lebensmittel umdeklariert und dass alles im Einklang mit der
Health Claims Verordnung.
Mit dem Zusatz von z.B. etwas Vitamin C und Zink kann derzeit jedes
Lebensmittel als „gesund“, weil z.B. gut für das Immunsystem, vermarktet
werden. Es ist völlig egal, welche Wirkungen mit dem Produkt sonst noch im
Körper ausgelöst werden. Es gibt auch keine festgelegten Höchstmengen für
die Anreicherung von Lebensmitteln mit Mikronährstoffen (Vitamine,
Mineralstoffe & Co.) - mit der Konsequenz, dass bei den Verbrauchern
Überversorgungen mit negativen Folgen für die Gesundheit auftreten können.
im
Gegensatz dazu wird es vor allem kleinen und mittleren Unternehmen
untersagt, natürliche Lebensmittel und Pflanzen mit gesundheitsbezogenen
Aussagen zu bewerben, die nicht von der Behörde freigegeben worden sind.
Hierzu ist folgendes anzumerken:
1. es wird so getan, also ob die Bewertungen der EU Behörde unfehlbar sind.
Alle Aussagen, die abgelehnt werden und wurden, sind demnach falsch und
täuschen den Verbraucher. In Wahrheit werden gesundheitsbezogene Aussagen
sehr schnell abgelehnt, auch wenn es zahlreiche Studien gibt. Auch
Erfahrungswerte werden nicht berücksichtigt, es zählen einzig
"wissenschaftlich" belegbare Fakten.
2. alles war nicht genehmigt ist, ist automatisch verboten. Zurzeit sind
etwa 2000 pflanzliche Stoffe, die der EU Behörde vorliegen, noch nicht
bewertet worden. Das wird voraussichtlich nach Jahre benötigen, die meisten
werden durchfallen.
Hinzu kommt, dass die meisten Claims aus Kostengründen erst gar nicht
eingereicht werden. Wir vertreiben beispielsweise Hunderte von pflanzlichen
Stoffen, viele Wirkungen und gesundheitliche Effekte beruhen auf Erfahrungen
und traditionellem Wissen. Wer soll bitte eine Studie finanzieren, die
einzelne Wirkstoffe in Pflanzen auf wissenschaftlich belegbarer Wirksamkeit
hin untersucht?
Die Regulierungswut der EU in Gestalt der "Health
Claims" (und anderen) Verordnung hat dazu geführt, dass findige meist große
Unternehmen ihren ungesunden Lebensmitteln durch Anreicherung von künstlichen
Vitaminen ein positives Image verpassen, während im Gegenzug vor allem kleinere
und mittlere Unternehmen keine Aussagen mehr zu ihren Produkten machen dürfen.
"Red Bull verleiht Flügel" ist der Behörde nach kein Health Claim, auch wenn
durch diese Art der Bewerbung suggeriert wird, man wird fit und leistungsfähig
durch den Konsum von Red Bull wird. Einem Teehersteller dagegen wird verboten,
seinen Schwarztee als "konzentrationsfördernd" zu bewerben.
Dies wird sich weiter
verschärfen. Sobald auch andere Pflanzenstoffe von der EU Behörde frei gegeben
worden sind, werden Unternehmen ihre Produkte mit diesen Stoffen anreichern, um
damit ganz offiziell werben zu dürfen.
Es gibt zum Glück noch das
Recht auf freie Meinungsäußerung und jeder Kunde und Interessierte kann sich im
Internet und in der Literatur selbst informieren, wenn es um die
gesundheitlichen Wirkungen von Tees, Pflanzen und Heilkräutern geht. Dazu rufen
wir auch auf!
Es geht uns nicht darum, Produkte mit Wirkversprechen zu verkaufen um des
Verkaufens wegen. Aber man sollte informieren dürfen. Information ist nicht
gleich Werbung. Man könnte z.B. nicht genehmigte Claims oder Claims, die erst
gar nicht zur Prüfung vorliegen, als solche kennzeichnen, um dem Kunden
transparent zu machen, das diese oder jede Wirkung nur auf Erfahrung beruht bzw.
wissenschaftlich nicht bewiesen ist.
Der oder die Betreffende kann dann selbst entscheiden bzw. weitere Informationen
einholen. Wir leben im Internetzeitalter, ist es so schwer, den Menschen
zuzutrauen und auch dazu zu ermutigen, sich selbst Gedanken zu machen?
Möchten wir Konsumenten, die sich kritisch informieren oder möchten wir
Konsumenten, die brav den vorgebenen Pfaden folgen? Nach dem Motto, wenn auf der
Lebensmittelverpackung eine grüne Ampel ist, ist es gut und gesund, wenn eine
rote Ampel drauf ist, ist es schlecht und ungesund.